Sinkende Motivation von operativen Arbeitskräften in manuellen Handhabungsprozessen ist ein Sachverhalt, der zu einer hohen Fehlerrate, steigendem Krankenstand, Abfall der Leistung und Unzufriedenheit unter den Mitarbeitern führt. In der Intralogistik, mit einer hohen Zahl monotoner, repetitiver Tätigkeiten, stellt dies ein wesentliches Problem dar, dem mehr Aufmerksamkeit geschenkt werden sollte. In der Arbeitsgestaltung ist die motivatonale Auslegung des Arbeitsprozesses zumeist eine nicht beachtete Komponente. Gamification, als die Integration von Spielelementen in einen nicht-spielerischen Kontext, ist eine Möglichkeit, dem entgegen zu wirken. Von Gamification wird sich versprochen, Motivation und Leistung zu steigern, ohne die Arbeitsausführung an sich zu verändern. Im Rahmen der vorliegenden Arbeit wurde ein Vorgehensmodell entworfen, das einen theoretischen Rahmen für die Entwicklung und Integration einer Gamification Anwendung für manuelle Handhabungsprozesse spannt. Anhand dieses Modells wurde eine Anwendung für die manuelle Mann-zu-Ware Kommissionierung entwickelt und evaluiert. In der Evaluation wurde eine Studie mit 103 Probanden durchgeführt und anhand statistischer Analysemethoden ausgewertet. Im Mittelpunkt der Auswertung standen die Verbesserung der Motivation, der Anlernung und der Leistung von Mitarbeitern. Im Bezug auf all diese Aspekte konnten positive Ergebnisse erzielt werden. So wurde in der Laborstudie die Motivation, die Anlernung und die Leistung der Mitarbeiter durch den Einsatz von Gamificaton gefördert. Gamification stellt damit eine sinnvolle Intervention dar, um weitreichend positive Effekte in manuellen Handhabungsprozessen zu erzielen.
180 Seiten
Lehrstuhl für Fördertechnik Materialfluß Logistik (fml) TU München
Erscheinungsdatum: 2017
ISBN: 978-3941702714